Chronologie

1924

 

José Porfirio Miranda de la Parra wird am 15. September in der nordmexikanischen Stadt Monterrey als erster Sohn von José Quintín de Miranda González Arce und María Eugenia de la Parra Irígoyen geboren.

 

1930

 

Banco Nacional de México ernennt Don Quintín zum Leiter der in Orizaba neu eröffneten Filiale; die Familie zieht dorthin.

In Orizaba beginnt Porfirio mit 6 Jahren die Grundschule; wegen der religiösen Verfolgung findet seine Erstkommunion im privaten Kreis in einer Privatwohnung statt.

 

1934

 

Banco Nacional de México versetzt Mirandas Vater nach Torreón/Coahuila als Leiter einer neuen Filiale. Die Familie übersiedelt in die „Región Lagunera“.

Am 15. September wird Porfirio 10 Jahre alt. Von jetzt ab fühlt er sich als aus Torreón stammend.

In Häusern von Verwandten absolviert er bei Privatlehrern die 4. Klasse Grundschule.

 

1937

 

Don José Quintín schickt seine drei Söhne auf das Internat „Instituto Oriente“, das von Jesuiten in der Stadt Puebla geleitet wird. Dort beendet Porfirio die Grundschule.

 

1939

 

Der Bankangestellte José Quintín setzt seine Beziehungen ein, damit die „Región Lagunera“ eine zufriedenstellende schulische Einrichtung erhält. Am 8. Februar nimmt das Französische Institut von La Laguna seine Unterrichtstätigkeit mit 62 Schülern in Gómez Palacio, in der Nähe von Torreón, auf. José Porfirio besucht hier die erste Sekundarschulklasse.

 

1940

 

Im September, als Profirio 16 Jahre alt wird, kommt er in die Apostolische Schule der Gesellschaft Jesu im Stadtteil Tacubaya von Mexiko-Stadt, wo er die Sekundarstufe beendet.

 

1941

 

Porfirio Miranda absolviert die Oberstufe am Isleta College in El Paso/Texas. Er zeichnet sich beim Erlernen der englischen, französischen, lateinischen und griechischen Sprache aus
1945

 

Im September dieses Jahres beginnt er sein Studium der Philosophie, ein von der „Loyola University” Los Angeles/Kalifornien anerkannter Studiengang. Seine künftige philosophische Leidenschaft erwacht. Die Examensarbeit hat den Existenzialismus zum Thema.

 

1948

 

Porfirio absolviert ein Aufbaustudium in Sozialwissenschaften.

Zu diesem Zeitpunkt nimmt er sich vor zu erforschen, was Gesellschaft ist und „welchen Sinn das Christentum in der Welt der Geschichte hat”.

 

1951

 

Porfirio Miranda kehrt nach Mexiko zurück. Er arbeitet am „Naturwissenschaftlichen Institut“ in Guadalajara/Jalisco.

 

1953

 

Am 9. September reist Porfirio nach Rom ab. Am 18. September tritt er in die „Universidad Gregoriana” ein. Sofort lernt er mit Leichtigkeit Italienisch.

 

1954

 

Porfirio beginnt in einem Heft seine täglichen Eindrücke und Empfindungen niederzuschreiben, zusammen mit seinen Diskussionen mit den Dozenten und seinen Reflexionen über die Autoren, die er gerade untersucht. Diesen Heften gibt er den Titel „Ocurrencias“ (Einfälle); er schreibt in ihnen bis wenige Tage vor seinem Tod.

 

1955

 

Er studiert ein Jahr lang Theologie an der „Hochschule St. Georgen“ in Frankfurt a.M. Bewundernswert schnell lernt er Deutsch sprechen, lesen und schreiben.

Er spürt das Bedürfnis, Volkswirtschaft zu studieren, um den Skeptikern ihren Irrtum nachzuweisen.

 

1961

 

Profirio kehrt nach Mexiko zurück und lehrt mit Berücksichtigung seiner wirtschaftswissenschaftlichen Studien an der Fakultät für Handel und Öffentliche Verwaltung des „Instituto Tecnológico de Estudios Superiores de Occidente” (ITESO) in Guadalajara/Jalisco.

 

1963-64

 

Porfirio unterrichtet am Kolleg „Regional de Chihuahua“ und übernimmt den Posten des Stellvertretenden Rektors. Mit seiner von Überzeugungskraft und Leidenschaft geprägten Redekunst animiert er die Jugendlichen der Kollegs „Regional“, „América“ und „Sagrado Corazón“ zur Gründung der Sozialen Christlich-Demokratischen Bewegung.

Er unterstützt die Mitglieder des kürzlich –1960– gegründeten „Frente Auténtico del Trabajo“ (FAT) beim Streik der Arbeiter der Firma Pepsi-Cola.

 

1965

 

Porfirio wohnt in Torreón und schreibt dort sein erstes Buch – Ergebnis seiner bisher betriebenen Studien und seiner Erfahrungen in den sozialen Kämpfen der zurückliegenden fünf Jahre.

Finanziert durch seinen Bruder Luis Alfonso gelingt ihm die Veröffentlichung von „Hunger und Durst nach Gerechtigkeit“ am 11. Juni im Verlag Progreso. Das Buch ist inspiriert von Matth. 5,6: „Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden“ und enthält eine moralische Verurteilung der sozioökonomischen Realität Mexikos.

 

1967

 

Im September immatrikuliert sich Porfirio am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, um in Bibelwissenschaften zu promovieren. Sofort spezialisiert er sich in Hebräisch und Altsyrisch. In seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Marx und die Bibel“ weist er in einer semantischen Untersuchung nach, dass Gerechtigkeit die zentrale These der Bibel ist. Die Dissertation wird von den Synodalen abgelehnt.

Man muss dazu bemerken, dass dieses Buch im Lauf der Jahre akzeptiert worden ist und im Bibel-Institut selbst studiert wurde und wird.

 

1969

 

Porfirio legt in Rom eine neue Dissertation über „Das Sein und der Messias“ vor, eine exegetische Untersuchung über die Schriften des Apostels Johannes mit starkem Bezug auf den Existenzialismus, vornehmlich auf Kierkegaard. Mit dieser Arbeit wird er promoviert. Zum Jahresende ist er wieder in Mexiko.

 

1970

 

Er widmet sich der Aufgabe, das gesamte Material aus seinen wirtschaftswissenschaftlichen und exegetischen Studien zu ordnen mit der Absicht, es zu veröffentlichen.

 

1971

 

Bischof Don Samuel Ruiz stimmt der Veröffentlichung einer der Schriften Mirandas in einer Privatausgabe der Diözese San Cristobal de las Casas/Chiapas zu. Am 15. April ist „Cambio de Estructuras“ (Strukturwandel) fertig gedruckt, ein Versuch, die Forderung des Evangeliums in den soziologischen Kategorien Marx‘ zu denken. Danach wurde durch Vermittlung Don Samuels eine Ausgabe in Deutschland publiziert.

 

1972

 

Der Verlag Siglo XXI in Mexiko-Stadt genehmigt die Veröffentlichung einer weiteren Schrift Mirandas: „Marx en México“, eine Arbeit über den Geldumlauf.

Einige frühere Kollegen bieten ihm die Mitarbeit an einem Alphabetisierungsprogramm in Zihuatanejo an. Er bleibt dort nur eine Zeitlang; fühlt sich nicht am rechten Platz. Er glaubt nicht, dass dies seine Aufgabe sei, vielmehr möchte er schreiben.

Er verlässt Zihuatanejo und kehrt nach Mexiko-Stadt zurück. Er lässt sich in Ciudad Nezahualcóyotl an einem sehr ärmlichen Ort nieder und widmet sich dem Schreiben.

Im September willigt endlich der Verlag Sígueme in Salamanca/Spanien in die Veröffentlichung seines Buches „Marx y la Biblia“ ein (später folgen 2 Ausgaben in London und 5 in den USA). Es handelt sich um das bekannteste, meistgelesene und umstrittenste Buch Porfirio Mirandas, wobei die Polemik sich mehr am Titel als am Inhalt festmacht.

 

1973

 

Aufgrund des Verkaufserfolgs von Mirandas Buch beeilt sich derselbe Verlag Sígueme mit der Veröffentlichung seiner Dissertation „El Ser y el Mesías“ (Das Sein und der Messias), die später auch in den USA und in Italien verlegt wird.

Im September beginnt Miranda mit einer Vorlesung über Rechtsphilosophie an der Juristischen Fakultät der Nationalen Autonomen Universität Mexikos (UNAM). An 17. Dezember wird in Mexiko-Stadt die Universidad Autónoma Metropolitana als dezentrale staatliche Körperschaft gegründet.

 

1974

 

Im August wird Porfirio Miranda als Philosophieprofessor an die UAM, Campus Iztapalapa, berufen.

Er beginnt mit dem Studium der Theorie Thomas Kuhns über die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, der Porfirios Anschauung sich zuzuneigen beginnt.

 

1975

 

Am 21. April gesteht Porfirio Miranda ein und hält in seinen „Einfällen“ fest: „Der Marxismus als philosophisches System liegt im Sterben, und als politische Bewegung hat er dort nicht gesiegt, wo er siegen müsste, und wo er gesiegt hat, unterdrückt er das Menschliche und löscht es aus. Die Christen ihrerseits halten weiter an einer dogmatisch reaktionären Interpretation der Bibel fest“.

Innerhalb der akademischen Gemeinschaft der UAM wird Porfirio von Positivisten und analytischen Philosophen isoliert und ausgegrenzt; er unterrichtet lieber im Grundstudium für alle Fakultäten gemeinsame Fächer, wo die Gruppen größer sind.

Porfirio studiert nun Karl Popper und beginnt mit seiner Kritik an Positivismus, Empirismus und Naturalismus, aus der sein nächstes Buch hervorgehen wird.

 

1976

 

Mirandas Leben stabilisiert sich. Neue Freunde von der Universität suchen den Kontakt zu ihm. Seine ehemaligen Schüler aus Chihuhua beginnen ihn zu besuchen. Die Arbeiter des FAT nehmen ihn als Berater in Anspruch, und es beginnt der Aufbau der Universitätsgewerkschaft.

In der Zeitschrift „The Expository Times“ erscheint ein langer anerkennender Artikel über die englischsprachige Ausgabe von „Marx und die Bibel“, unterzeichnet von Walter Fink; er äußert darin, es handle sich „um das beste bisher veröffentlichte exegetische Werk“.

 

1977

 

Eine neue akademische Leitung des Fachbereichs Philosophie, mit humanistischer Ausrichtung, nimmt ihre Arbeit auf; Porfirio wird eingeladen, an der Ausarbeitung eines Studienplans aus geschichtlicher und menschlicher Perspektive mitzuwirken. Dies gestattet ihm die Rückkehr an seinen philosophischen Lehrstuhl und mit einer neuen Vorlesung über „Das Denken Hegels“ zu beginnen. Er stellt fest: „Das Interesse an Hegel geht vom Marxismus und vom Existenzialismus aus. Die Denker dieser Richtungen sind in eine Krise geraten und mussten daher ihre Aufmerksamkeit auf ihre Ursprünge lenken: das Werk Hegels.“

Porfirio bekräftigt seine neue Aufgabe in der Welt als Forscher, Philosoph und Autor.

 

1978

 

Er tritt in Rundfunk- und Fernsehdiskussionen auf. In mehreren Fernsehsendungen spricht und debattiert er mit Ernesto de la Peña über die hebräischen, griechischen, lateinischen, syrischen und arabischen Wurzeln des Spanischen.

Er schreibt in der Tageszeitung „Uno más uno“.

In einer Privatauflage gelingt ihm die Veröffentlichung seines Buchs „Marx‘ Christentum“ in englischer Übersetzung in einer britischen und zwei nordamerikanischen Ausgaben unter dem Titel „Marx against the Marxists“.

Es ist sein am wenigsten bekanntes und gelesenes Buch. Miranda pflegte zu sagen, mit dieser Publikation ende seine Periode als Marxologe, d.h. als Erforscher des marxschen Denkens.

 

1979

 

Am 6. Juli heiraten José Porfirio Miranda de la Parra und María Adela Oliveros Maqueo. Es beginnt ein wunderbares gegenseitiges Verstehen, wechselseitige Bereicherung, der Austausch von Erlebnissen und eine Liebe, die sich aller Welt gegenüber in den Widmungen seiner philosophischen Bücher ausdrückt.

 

1981

 

Porfirio stellt am 4. Juni vor sehr zahlreichem Publikum im Fonágora-Saal des Centro Cultural Hellénico im Stadtteil San Angel sein kleines Manifest „Comunismo en la Biblia“ vor. Mit der Veröffentlichung dieses Buchs schließt er seine Phase als Exeget (Erforscher der Bibel) ab.

 

1982

 

Miranda beginnt mit einer Reihe von Vorträgen in Peru, Kanada und den USA. Im Lutherischen Theologieseminar „The Center For Global Service and Education” lernt er die Leiter des Verlags Premia Editora S.A. in Tlahuapan/Puebla kennen. Diese bieten ihm an, sein nächstes Buch zu veröffentlichen.

 

1983

 

Im zweiten Halbjahr stellt Porfirio voller Genugtuung sein erstes philosophisches Werk vor: „Appell an die Vernunft“, Wissenschaftstheorie und Positivismuskritik. Es gilt als seine grundlegende Schrift. Mit ihr stellt er sich in der Wissenschaftsphilosophie an die Spitze der Forschung und der philosophischen Diskussion.

 

1985

 

In Temamatla, einem Dorf am Fuß der Vulkane, bereitet Miranda sein neues Buch vor. Die Wissenschaftsphilosophie hat ihn an die Fundgrube des Denkens Hegels herangeführt.

 

1988

 

Im Dezember schließt der Verlag der UAM Iztapalapa den Druck von Porfirios neuem Buch ab: „Hegel tenía razón. El mito de la ciencia empírica“ (Hegel hatte recht. Der Mythos der empirischen Wissenschaft). Miranda stellt fest, dies sei sein System oder Paradigma, auch wenn es als Interpretation eines anderen Philosophen auftrete.

 

1991-92

 

Miranda vereinbart mit dem Verlag Sígueme eine Neuausgabe seines neuen Buchs mit dem geänderten Titel: „La Revolución de la Razón“ (Die Revolution der Vernunft).

Der Verlag ist auch mit einer Neuauflage seines vorigen Buchs „Appell an die Vernunft“ einverstanden.

Porfirio beschäftigt sich nun mit Vittorio Hösle, dem fortgeschrittensten Denker zum Problem der Gerechtigkeit zwischen Erster und Dritter Welt.

Ende 1990 war es es der Zeitschrift „Proceso“ gelungen, mit ihm trotz seiner schwer angeschlagenen Gesundheit im Krankenhaus ein Interview zu führen, das am 24. Dezember unter dem Titel „Zu Gott gelangt man nur auf dem Weg der Gerechtigkeit“ erschien.

 

1993

 

Porfirio beginnt in der Wochenendbeilage der Zeitung „La Jornada“ Artikel zu veröffentlichen, in denen er seine Werke für ein breites Publikum zusammenfasst. Am 18. April erscheint „Die Farce, genannt Skeptizismus“, am 20. Juni „Indigenismus gegen Menschenrechte“, am 28. November „Was tun gegenüber der Moderne?“

 

1994

 

Am 15. Mai veröffentlicht Porfirio in der „Jornada Semanal“ seinen Artikel „Das Gute und die Sozialwissenschaften“.

Seine Frau María Adela Oliveros Maqueo gründet am 13. Juli im Dorf Temamatla, ganz in der Nähe von Porfirios Haus, die Stiftung Roberto Oliveros Rivas A.C. –RORAC– und übernimmt den Vorsitz. Es handelt sich um ein Zentrum für die Bildung unbemittelter Personen und die philosophische Erforschung des Werks Porfirio Mirandas. An jenem Tag wird die Gründungsurkunde unterzeichnet und auf die Zukunft angestoßen.

Am 27. November publiziert

 

1995

 

José Porfirio erhält die Auszeichnung als „Herausragender Professor“ der Universidad Autónoma Metropolitana (UAM), Campus Iztapalapa.

Im März gibt die UAM, Campus Azcapotzalco, sein Buch „Appell an die Vernunft“ neu heraus.

Am 10. Juni beginnt in der Stiftung RORAC unter Aufsicht von Porfirio Miranda das „Seminar für Philosophische Forschung“ zu seinen bisher veröffentlichten Büchern.

Es handelt sich nicht um eine Schule und auch nicht darum, Schüler heranzubilden. Porfirio möchte keine Schüler, denn er lehnt jede Autorität ab, die nicht die Vernunft selbst wäre.

 

1996

 

Der Verlag Sígueme in Salamanca/Spanien verlegt Porfirios neues Werk „Racionalidad y Democracia“. Es gilt als eine Zusammenfassung seines gesamten Werks. Ein wahrhaft sozialphilosophischer Text. In ihm weist er nach, dass Materialismus und Skeptizismus die Hauptfeinde der Demokratie sind. Er kritisiert ferner die von John Rawls vertretene Vorstellung von Gerechtigkeit und stellt schließlich eine Bilanz der Wissenschaftstheorie bis zur Gegenwart auf.

 

1997

 

Am 7. März veranstalten abends in der Universidad del Claustro de Sor Juana seine Freunde und der Frente Auténtico del Trabajo (FAT) anlässlich der Vorstellung seines Buchs „Racionalidad y Democracia“ eine Ehrung für José Porfirio Miranda de la Parra. Zu der Veranstaltung kommen eine große Zahl von Personen, die in dem geräumigen Saal keinen Platz finden. Über Lautsprecher nehmen sie von den Innenhöfen des Gebäudes aus teil.

Mit ihren Redebeiträgen ragen hervor: der Rektor der UAM Iztapalapa, Dr. Gázques Mateos, der Leiter der CRT, Dr. Luis del Valle, der Verteidiger der Menschenrechte, der Dominikaner Dr. Miguel Concha, der Vorsitzende des Koordinierungsgremiums des FAT, Alfredo Domínguez, der Erforscher des Werks Porfirios, Luis Brito Crabtree, die Psychologin Yolanda del Valle, die Freundin und Mitbegründerin der UAM, Dr. rer oec. Nora Garro, Dr. rer. oec. Ignacio Llamas und der Freund und Journalist Enrique Maza. Diese Hommage ist einer der Gipfelpunkte im Leben dieses großen Mexikaners, sozialen Kämpfers, christlichen Exegeten und Wissenschaftsphilosophen.

 

1998

 

Profirio legt der Nationalen Forschungsorganisation CONACYT einen Bericht vor, in dem er äußert, seine drei wichtigsten, vom Verlag Sígueme in Salamanca/Spanien verlegten Bücher seien „Appell an die Vernunft“, „Revolution der Vernunft“ und „Rationalität und Demokratie“.

In diesem Jahr wird „Racionalidad y Democracia“ ins Englische übersetzt.

Dieses Jahr nutzt er noch, um sich mit den letzten Forschungsarbeiten zur Empirischen Anthropologie vertraut zu machen.

 

1999

 

Im Juli veröffentlicht die UAM Iztapalapa José Profirio Mirandas letztes Buch, „Anthropología e Indigenismo“. Es ist der krönende Abschluss seines Werks.
2001

 

Am ersten Tag des Jahres dankt Porfirio dem Schöpfer allen Lebens dafür, das 21. Jahrhundert beginnen zu dürfen; ein Jahrhundert, das er positiver sieht als das vergangene.

Im August erkrankt Porfirio ernsthaft.

Am 11. September –dem Tag, an dem die Zwillingstürme des World Trade Center in New York von Terroristen zerstört werden– stellen die Ärzte bei Profirio Lungenkrebs im Endstadium fest.

Noch am 26. September vermerkt er in seinen „Einfällen“: „Für uns beginnt eine traurige und entmutigende Epoche. Der Islam bevorzugt den Terror, nicht die Suche nach Nahrung und Gesundheit für alle – eine christliche, keine islamische Forderung.“

 

Am Dienstag, den 9. Oktober, stirbt José Porfirio Miranda de la Parra im Alter von 77 Jahren. Er selbst hat als Inschrift auf seinem Grabstein diktiert: EXPECTAT RESURRECTIONEM MORTUORUM („Er erwartet die Auferstehung der Toten“).

 

Eine große Anzahl Personen hält ihm in der RORAC-Stiftung die Totenwache.

Am darauf folgenden Tag zelebriert sein Freund Luis del Valle die Totenmesse in der kleinen Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert im Zentrum von Temamatla. Seine Freunde aus Chihuahua, seine Schüler der UAM, seine Geschwister, Verwandten und Bekannten tragen seinen Sarg bis zum Gemeindefriedhof des Dorfes.

 

2002

 

Im Oktober findet anlässlich des Todestages Porfirios in der UAM Iztapalapa eine dreitägige Ehrung zum Studium und zur Verbreitung seines Werkes statt. Bei dieser Gelegenheit wird eine Vereinbarung zwischen der UAM und der RORAC-Stiftung geschlossen und das Zentrum für Philosophische Studien José Porfirio Miranda (CEFmiranda) geschaffen, um die Handbibliothek des Autors zusammen mit seinem veröffentlichten und unveröffentlichten Werk zu erhalten zu dem Zweck, es zu verbreiten und seine Erforschung weiter zu betreiben.